Kurioses 1
Erfindung von Stahlhelm und Feldgrau

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Kurioses 2

     



Vollbehr mit dem ersten Stahlhelm
des deutschen Heeres.
(Selbstporträt 1915)

  Um sich während seiner gefährlichen Arbeit als Kriegsmaler im Ersten Weltkrieg zu schützen, ließ Vollbehr schon 1915 einen stählernen Künstlerhut schmieden. Er gilt als Vorläufer des Stahlhelms, der im deutschen Heer erst ab Mitte 1916 die Pickelhaube ersetzte.

1910 plädierte Vollbehr darüber hinaus für die Einführung der feldgrauen Uniform.
Hierzu schrieb er selbst:

Auf meinen vielen Kreuz- und Querfahrten im Süden, Osten und Norden dieser Kolonie (Deutsch-Südwestafrika - K.S.) war es für mich sehr interessant, zu beobachten, wie sich die Eingeborenen mimikryartig in das Landschaftsbild einfügten.

Die
dunkelfarbigen Hereros umarmten, wenn sie verfolgt wurden, die dunklen Stämme der Schirmakazien in den Dornbuschsteppen, und die rötlichgelben Hottentotten hielten sich still im rötlichgelben Gestein der Karras-Berge.
Unsere Schutztruppler liefen an ihnen vorbei, weil sie sie nicht sahen, und bekamen dann hinterrücks Feuer.

Als ich später wieder in Deutschland war, konnte ich mich im Reichstag an Hand meiner Bilder für eine Mimikryuniform der deutschen Soldaten einsetzen, die nachher "feldgrau" genannt wurde.

Ich sagte damals schon voraus:
"Die Armee, die sich in einem kommenden Krieg mit ihrem Kriegsgerät der Umgebung des Kampfgeländes so anpassen kann wie die Hereros und Hottentotten, wird im Vorteil sein."


     
Militär & Geschichte 2/2024  
Das verschollen geglaubte Original des Selbstporträts mit Stahlhelm konnte 2023 von K. Schuberth in den Depots eines deutschen Kunstmuseums aufgespürt werden. Die farbige Erstpublikation besorgte die Zeitschrift "Militär & Geschichte" (Heft 2/2024, S. 62-63). Redakteur Ralph Kreuzer erläuterte die Hintergründe in seinem Artikel "Selbstporträt mit erstem Stahlhelm. Malen hart an der Front".