Deutsch-Südwestafrika
Diamantenfelder

zurück zur Galerie

zurück zu DSWA

In der bei Lüderitzbucht gelegenen Diamantenstadt Kolmanskoppe studierte Vollbehr die Technologie der Edelsteingewinnung.

     



Wanderdünen auf den Diamantfeldern von Lüderitzbucht

 

"Ich habe viel bei der Diamantengewinnung und beim Diamantenwaschen zugesehen. Die kleinen wertvollen Steine werden auf ganz einfache Art gewonnen. Der Kies des Bodens wird in ein Schüttelsieb getan, das "Baby" genannt, stark hin- und hergeschüttelt, sodaß der feine Sand herunterfällt und der diamantenführende Kies verbleibt (Bild unten).

Dieser wird dann in kleinere runde Drahtsiebe getan und in mit Wasser gefüllte Bottiche getaucht und, mit dem Wasser vereint, stark geschwenkt (Bild unten links).
Die schweren Teile, also die Diamanten, schieben sich nach unten auf den Grund in der Mitte des Siebes. Diese Arbeit besorgen schwarze Arbeiter, die alle, wie auch die weißen, mit großen Automobilbrillen versehen sind, die sie vor dem fliegenden Dünensand schützen.

    Das so geschüttelte Sieb wird zu weißen Angestellten gebracht und der Inhalt umgestürzt. Ein schön geformter runder Sandkuchen liegt dann auf dem Tisch, in dessen Mitte ein rötlicher Kern, aus kleinen Granaten bestehend, das sogenannte "Herz", sich befindet. In diesem Kern liegen als die schwersten Steine die funkelnden Diamanten. Meistens schöne, rhombenbegrenzte Kristalle. Der Weiße holt mit einer Pinzette die Diamanten heraus und läßt sie in eine verschlossene Eisenbüchse fallen (Bild unten rechts).

Oft ist das Sieb auch ohne Diamanten. Die unzähligen Rubine werden nicht gesammelt, da sie klein und so häufig sind, daß Deutschland damit überschwemmt würde und alle im Handel befindlichen Rubine ihren Wert verlören.
Der Direktor gab mir Anleitung, und bald hatte ich es heraus und fand nicht nur im Schüttelsieb, sondern auch im Sande selbst 23 Diamanten, die ich getreulich ablieferte und später in Berlin, in der Diamantenregie, nach Bezahlung des Zolles, abholen konnte."
(Vollbehr: Im Lande der deutschen Diamanten, 1912).